Das Bundesbahn-Zentralamt
München begann Anfang der 70er Jahre in Zusammenarbeit mit der Waggonfabrik
Uerdingen einen Nachfolger für die Uerdinger Schienenbusse (VT 95 – VT 98) zu
konzipieren. Die Baureihe 628 sollte die Schienenbusse und die Akku-Triebwagen (
BR 515) ersetzen.
1974 stellte die
Waggonfabrik Uerdingen und MaK die Prototypen der zweiteiligen Baureihe 628.0 und
der einteilige Variante Baureihe 627 vor. Eine Serienfertigung erfolgte jedoch
für beide Baureihen nicht. 1981 wurde dann die Weiterentwicklung Baureihe 628.1
vorgestellt, wo aufgrund der Verwendung eines stärkeren Motors einer der beiden
Triebwagen als Steuerwagen ausgelegt wurde. Weiterhin entfielen bei der
Baureihe 628.1 eine Toilette und eine Tür je Einstiegsseite. Der gewonnen Platz
wurde für mehr Sitzplätze genutzt. Von der Baureihe 628.1 wurden 3 Triebzüge
gefertigt, eine Serienfertigung erfolgte wiederum nicht. Der 628 102 erhielt
als einziger ein 1.-Klasse Abteil. Alle 3 Züge wurden 2008 z-gestellt.
Zwischen 1986 und 1989 wurden dann 150 Einheiten der
Unterbaureihe 628.2 gefertigt. Diese unterschied sich von der Baureihe 628.1
durch eine etwas andere Front, Dreilicht-Spitzensignal und einem 1.-Klasse
Großraumabteil. Einige Einheiten wurden inzwischen modernisiert.
Die zweite Serie folgte
1992 - 1996. Die Düwag (ehemals Waggonbau Uerdingen) stellte die Triebwagen als
Unterbaureihe 628.4 vor. Die Leistung des Dieselmotors wurde um 20% gesteigert.
Bei den Türen entfielen die unteren Fensterscheiben, da sie beim Vorgänger
628.2 bisweilen durch Steinschlag zu Bruch gingen. Um am Kurzkuppelende eine
Doppeltür einbauen zu können, wurden beide Fahrzeugteile um je 50 cm verlängert
und leicht verjüngt um in Kurven gute Laufeigenschaften zu erzielen.
Speziell für den Einsatz auf der steigungsreichen Bahnstrecke
Alzey–Mainz wurden fünf Triebwageneinheiten auf Basis der Baureihe 628.4
beschafft, bei denen beide Wagenteile motorisiert waren. Diese Züge wurden als
Baureihe 628.9/629 bezeichnet, unterscheiden sich technisch bis auf die
doppelte Motorisierung jedoch nicht von den 628.4. Eine sechste Einheit
entstand durch die Motorisierung eines Steuerwagens. Zwei weitere 629
entstanden 2004 aus 628.2, die statt mit einem Steuerwagen mit einem weiteren
628.2 als Gespann verkehren.
Derzeitig sind noch einige 628er
im Nahverkehr im Einsatz. Die 1. Klasse wurde in vielen Einheiten aufgehoben
und zur 2. Klasse „degradiert“ jedoch nicht umgebaut.
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