Für den Personenzugdienst
wurden neue Triebwagen benötigt, so dass man mit dem Bau von
Leichtverbrennungstriebwagen (LVT) begann. Die Baureihe 771 wurde noch mit Einfachsteuerung
geliefert, ein gemeinsames Fahren von mehreren Triebwagen war nicht möglich
Äußerlich wiesen diese LVT bis zur Ordnungsnummer 032 runde Eckfenster und eine
Mittelscheibe an der Front auf. Danach folgten 3 Scheiben für die Front und
Seitenfenster. In den 90er Jahren wurden im Ausbesserungswerk Halle einige
Beiwagen zu Motorwagen umgebaut und mit der Ordnungsziffer ab 300 bezeichnet
(772 3xx).
Mit Bau der BR 772 (ex DR 172
/ bis 1970 VT 2.09) erfolgte der Einbau einer Vielfachsteuerung, so dass mehrere
Triebwagen gemeinsam gefahren werden konnten und in den Beiwagen ein dritter
Führerstand das Umsetzen an den Endbahnhöfen erübrigte. Lediglich das Starten
des Dieselmotors war nicht vom Beiwagen aus möglich.
Die rote Original-Farbgebung
verhalf diesem Fahrzeug zu seinem Namen "Ferkeltaxe" oder
"Blutblase". Eingesetzt wurde dieser Triebwagen auch als
Eiltriebwagen (!).
Nach 1990 erfolgte teilweise
noch eine Modernisierung, wobei die Führerstände eine Abtrennung zum
Fahrgastraum erhielten. Die Neuanschaffung von modernen Triebwagen der BR 628
und 646 drängte diese Baureihe immer weiter ins Abseits. Einige Fahrzeuge
wurden nach Kuba verkauft, weitere wurden nach Rumänien abgegeben. Der
Regeleinsatz endete bei der DBAG 2004.
Der Triebwagen 772 201 der
UBB wurde bei der Modernisierung auf Erdgas umgebaut und ist heute noch auf
Usedom als Reserve und für Sonderfahrten abgestellt.
Bei der DBAG sind 2
Triebwagen im Einsatz, welche bei der DBAG-Tochter Oberweißbacher Berg- und
Schwarzatalbahn für Sonderfahrten zur Verfügung stehen und bei Ausfall der
Regel-Triebwagen einspringen.
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