Elektrolokomotiven - UIC-Bauart 91
Baureihe 119 - DRG-Baureihe E 19
UIC-Baureihe
DB-Baureihe |
91 80 6119
E 19.0 / 119.0 |
91 80 6119
E 19.1 / 119.1 |
| Baujahr: |
1939 |
1940 |
| Hersteller: |
AEG
Hennigsdorf |
Siemens / Henschel |
| Höchstgeschwindigkeit: |
140 km/h (180 km/h) |
140 km/h (180 km/h) |
| Leistung: |
3.710 kW |
3.460 kW |
| Dienstmasse: |
113,0 t |
110,7 |
| Länge
über Puffer: |
16.920
mm |
16.920 mm |
| Radsatzanordnung: |
1'Do'1 |
1'Do'1 |
Die
Deutsche Reichsbahn wollte 1937 Elektrolokomotiven für die Strecke
Berlin – Halle (Saale) – München mit einer Höchstgeschwindigkeit
von 180 km/h und mit 60 km/h auf den Rampen der Frankenwaldbahn in
Dienst zu stellen. Sie bestellte bei der AEG (E 19 01 und E 19 02)
und bei Siemens / Henschel (E 19 11 und E 19 12) daher jeweils zwei
Lokomotiven als Baumuster.
Beide
Baumustervarianten wurden aus der bewährten Baureihe E 18
abgeleitet. Äußerliche Unterschiede zur Baureihe E 18 sind vor
allem eine geänderte Lüfter- und Fensteranordnung. Um einen
Vergleich zwischen den beiden großen deutschen Konzernen AEG und
Siemens zu erhalten, wurden von beiden Firmen leicht
unterschiedliche Versionen an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Die
beiden Lokomotiven von AEG entsprachen weitestgehend einer leicht
modernisierten Variante der E18 mit aufgeschweißten Gehäuseblechen
statt genieteter und die beiden E 19 waren mit einem modifizierten
Feinregler ausgestattet, der trotz sanfterer Schaltübergänge nur
noch 20 Dauerfahrstufen gegenüber den 29 der E18 besaß. Die beiden
Baumuster von Siemens/Henschel waren konventioneller gehalten und
hatten z.B. immer noch einen genieteten Aufbau, dafür erhielten sie
eine moderne fahrdrahtunabhängige Widerstandsbremse, um den Bremsweg
bei Höchstgeschwindigkeiten möglichst kurz zu halten.
Alle
vier E 19 wurden nach umfangreichen Erprobungsfahrten 1939/1940 in
Dienst gestellt, jedoch verhinderte der II. Weltkrieg eine
Serienfertigung.
Die Baureihe E 19 war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h die
schnellsten Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn, konstruktiv
sogar bis 220 km/h ausgelegt. Ob sie diese Geschwindigkeit ausfahren
konnten wurde nie getestet, da die Bahnanlagen dafür nicht
ausreichten. Sie galten zu ihrer Zeit als die stärksten
Einrahmenlokomotiven der Welt.
Alle
vier Lokomotiven wurden von der Deutschen Bundesbahn übernommen und
in den 1950er Jahren wurde die Höchstgeschwindigkeit durch einen
Getriebe- und Motorenumbau auf 140 km/h reduziert. Die Loks waren
hauptsächlich auf der Frankenwaldrampe eingesetzt.
Nach
der Ausmusterung 1975 bis 1978 (E 19 02) wurden die Loks nicht in den
Originalzustand zurückgebaut, sondern 2 blieben im Museum erhalten:
Beide Lokomotiven besitzen wieder ihre Ursprungsfarbe rot und von jeder Bauserie ist eine Lokomotive erhalten geblieben.
E 19 01 am 17.09.2010 anlässlich 100 Jahre Lokomotivbau in Hennigsdorf Fotos: Olaf Hoell





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