Dieseltriebwagen -
UIC-Bauart 95
Baureihe 771 / 772
UIC-Baureihe ***
DBAG-Baureihe
DR-Baureihe |
0771 + 0971
771 + 971
171.0 + 171.8
VT 2.09 + VB 2.08 |
0772.0 + 0972.6
772.0 + 972.6
172.0 + 172.7
VT 2.09 + VS 2.08 |
0772.1 + 0972.7
772.1 + 972.7
172.1 + 172.7
VT 2.09 + VS 2.08 |
Baujahre: |
1962 - 1965 |
1964 - 1969 |
1969 |
Hersteller: |
Waggonbau
Bautzen |
Waggonbau
Bautzen |
Waggonbau
Görlitz |
1. Jahr
Umbau: |
1991 |
1991 |
1994 |
Umbauer: |
RAW Halle |
RAW Halle |
RAW Halle |
Höchstgeschwindigkeit: |
90 km/h |
90 km/h |
90 km/h |
Leistung: |
132 kW |
132 kW |
132 kW |
Dienstmasse (Tw + Bw): |
19,3 t + 14,0 t |
19,4 t +
14,0 t |
22,1 t +
14,0 t |
Länge
über Puffer: |
2 x 13.180 mm |
2 x
13.180 mm |
2 x
13.180 mm |
Radsatzanordnung: |
1A + 2 |
1A + 2 |
1A + 2 |
*** Bitte bei der UIC-Nummer beachten, dass der Baureihe noch Bauart und Länderkennung vorangestellt werden, also vor der Nummer noch 95 80 stehen muss, passt leider aus Platzgründen nicht in meine Tabelle
|
Für den Personenzugdienst
wurden neue Triebwagen benötigt, so dass man mit dem Bau von Leichtverbrennungstriebwagen
(LVT) begann. Die Baureihe 771 wurde noch mit Einfachsteuerung geliefert, ein
gemeinsames Fahren von mehreren Triebwagen war nicht möglich Äußerlich wiesen
diese LVT bis zur Ordnungsnummer 032 runde Eckfenster und eine Mittelscheibe an
der Front auf. Danach folgten 3 Scheiben für die Front und Seitenfenster. Zu
jedem Triebwagen wurde ein Beiwagen geliefert. In den 1990er Jahren wurden im
Ausbesserungswerk Halle einige Beiwagen zu Motorwagen umgebaut und mit der
Ordnungsziffer ab 300 bezeichnet (772 3xx).
Mit Bau der 2 Serie, der
Baureihe 772 (ex DR 172 / bis 1970 VT 2.09) erfolgte der Einbau einer
Vielfachsteuerung, so dass mehrere Triebwagen gemeinsam gefahren werden konnten
und es wurden dazugehörige Steuerwagen geliefert, so dass sich das Umsetzen an
den Endbahnhöfen erübrigte. Lediglich das Starten des Dieselmotors war nicht
vom Steuerwagen aus möglich.
Die rote Original-Farbgebung
verhalf diesem Fahrzeug zu seinem Namen "Ferkeltaxe" oder
"Blutblase". Eingesetzt wurde dieser Triebwagen in der DDR auch als
Eiltriebwagen (!).
Nach 1990 erfolgte teilweise
noch eine Modernisierung, wobei die Führerstände eine Trennwand mit Tür zum
Fahrgastraum erhielten. Die Neuanschaffung von modernen Triebwagen der Baureihen
628 und 646 drängte diese Baureihe immer weiter ins Abseits. Einige Fahrzeuge
wurden nach Kuba verkauft, weitere wurden nach Rumänien abgegeben. Der
Regeleinsatz endete bei der DBAG 2004.
Der Triebwagen 772 201 der UBB (ex
772 014) wurde bei der Modernisierung auf Erdgas umgebaut und ist heute noch
auf Usedom als Reserve und für Sonderfahrten abgestellt.
Bei der DBAG sind 2 Triebwagen
im Einsatz, welche bei der DBAG-Tochter Oberweißbacher Berg- und
Schwarzatalbahn für Sonderfahrten zur Verfügung stehen und bei Ausfall der
Regel-Triebwagen einspringen.
Die "Ferkeltaxe" der ersten Generation (bis 171 032) im Originalzustand
mit großer Frontscheibe und runden Eckscheiben:
171 012 in Haldensleben am 27.02.1982 - Foto: Gerard van den Hoven – Slg. O. Hoell
771 003 in der Einsatzstelle Pirna am29.07.1995
Foto: unbekannt – Slg. O. Hoell
|
771 019 bei Weferlingen am 19.11.1994
Foto: unbekannt – Slg. O. Hoell
|
Die "Ferkeltaxe" im Originalzustand:
172 142 / 172 742 der DR am 01.02.1988 bei Sandberge / Liebenwalde - Foto: Olaf Hoell
172 142 im April 1987 in Liebenwalde - Foto: Olaf Hoell
172 142 am 15.08.1987 im Bw Pankow - Foto: Olaf Hoell
Die "Ferkeltaxe" modernisiert:
LVT 771 013 +
971 646 + 771 023 der UBB in
Zinnowitz / Usedom am 22.06.2010
Fotos: Olaf Hoell
772 129 am 27.03.1996 in Oranienburg - Foto: Olaf Hoell
Die "Ferkeltaxe" modernisiert und auf Erdgas umgebaut:
LVT 772
201 + 972 201 der UBB in Zinnowitz / Usedom am 22.06.2010 – Foto: Olaf Hoell
Die beiden letzen Ferkeltaxen der Deutschen Bahn AG:
95 80 0 772 140 - 0 und 95 80 0 772 141 - 8
Die beiden Triebwagen der
DBAG-Tochter Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn stehen für Sonderfahrten
zur Verfügung und springen bei Ausfall der Regel-Triebwagen ein. Die
modernisierten Triebwagen 772 140 und 772 141 sind im alten DR-rot lackiert.
Äußerlich sind sie an den Rückspiegeln erkennbar. Der Innenraum wurde in hellem
Holz gestaltet und die WC-Anlage auf eine geschlossene Anlage umgebaut. Ein
optisches und akustisches Warnsignal (Klingel) ertönt vor Abfahrt des Zuges.
Der Führerstand erhielt eine Trennwand zum Fahrgastraum und wurde ebenfalls neu
gestaltet. Der Antrieb erfolgt mit einem MAN-Motor mit einer Leistung von 162
kW und neuem Getriebe von der Firma Voith. Die Scheinwerfer wurden auf
Halogen-Lampen umgebaut und neben GSM-Funk auch eine PZB 90 installiert.
Die beiden Triebwagen der DBAG 772 140 + 772 140 am 31.03.2012 im Sonderzugdienst als
Pendel von Erfurt Hbf. zum Betriebshof der Erfurter (Industrie-) Bahn
anlässlich 100 Jahre EIB
Fotos und Video: Olaf Hoelll
Die "Ferkeltaxe" als Museumsfahrzeug 172 001 + 172 601
Das
Museumsfahrzeug 172 001 + 172 601 ist ein "Sonderling".
Äußerlich in der
Farbgebung der Deutschen Reichsbahn handelt es sich aber um ein modernisiertes
Fahrzeug. Der Führerstand ist jedoch noch in Holzausführung, verfügt aber
bereits über die Abtrennung zum Fahrgastraum. Der Fahrgastraum entspricht den
modernisierten Fahrzeugen. Auch der Motor wurde ausgetauscht. Von außen
sichtbar ist die Modernisierung durch die großen Fenster ohne Lüftungsklappen
und die Seitenfenster der Führerstände, welche jetzt zum Öffnen sind.
Das Museumsfahrzeug 172 001 + 172 601 am 31.08.2008 im Sonderzugdienst
als Pendel von Rheinsberg zum ehemaligem KKW Rheinsberg (Strecke des ehemaligen
"Atomexpress")
Fotos: Olaf Hoell
und am 27.08.2016 im Hp. Beerenbusch (Strecke des ehemaligen "Atomexpress") Foto: Olaf Hoell
Video des Museumsfahrzeuges 172 001 + 172 601
auf der Werkbahn von Rheinsberg zum ehemaligen KKW Rheinsberg:
Die Baureihe 772 als Atomexpress - Video Olaf Hoell
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