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Die Deutsche Reichsbahn benötigte für die zweite große Elektrifizierung in der DDR ab 1977 weitere moderne Elektrolokomotiven. 1980 erging der Auftrag an den VEB LEW Hennigsdorf bei Berlin, eine leistungsstarke Bo´Bo´-Lokomotive für die Deutsche Reichsbahn zu entwickeln. Das Baumuster wurde am 27. August 1982 als 212 001 von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt und im Oktober 1983 als 243 001 "wiedergeboren". Aus führliche Informationen zur Entstehung und zum Baumuster, der Weißen Lady, gibt es auf der extra Seite 143 001. Gebaut wurden insgesamt 646 Serien-Lokomotiven (+ das Baumuster 243 001), wobei die Ordnungsziffern mit Lücken vergeben wurden. Mit der Lokomotive 243 299 wurde ab 1987 ein neuer strömungsoptimierter Kopf verbaut. Durch den verringerten Luftwiderstand konnte der Energieverbrauch um etwa fünf Prozent gesenkt werden. Ab 1988 folgte dann eine konventionelle Vielfachsteuerung, um auch als Doppeltraktion fahren zu können. Die dadurch gebildete Unterbaureihe wurde als 243.8 bezeichnet (Lokomotiven 243 801 – 243 968 sowie 5 weitere Lokomotiven (243 969 – 243 973), welche nach Unfällen aus älteren Lokomotiven 243 002 – 243 370 aufgebaut. Mit der Wende wurden noch einmal bis Ende 1990 weitere 109 Lokomotiven gebaut und als 243 551 bis 243 659 bezeichnet., wobei auch hier 3 weitere Lokomotiven unter Verwendung von Teilen aus Unfall-Lokomotiven aufgebaut wurden (243 260 – 243 262) Bei einigen Lokomotiven der Baureihe 143 wurde durch Umbau die Höchstgeschwindigkeit heraufgesetzt. Diese Lokomotiven wurden danach als Baureihe 114.3 (für 140 km/h) und als Baureihe 143.1 (für 160 km/h) bezeichnet. Dabei ist der Umbau in die Baureihe 114.3 mit Kosten in Höhe von ca. 50.000,00 Euro durchaus vertretbar, jedoch der Umbau in die 160 km/h schnelle Variante mit ca. 300.000,00 Euro sollte doch einem Neukauf weichen. Die Baureihe 143 ist zusammen mit ihren schnelleren Schwestern der Baureihe 112.1, 114 (112.0) eine der zahlenmäßig stärksten Lokomotiven bei der Deutschen Bahn AG. Eine interessante Anmerkung dürfte sein, dass nach der Wiedervereinigung die Firmenschilder des LEW Hennigsdorf an den Außenseiten (Lokkasten) ziemlich schnell entfernt wurden. Nachdem die Einsatzgebiete bei der Deutschen Bahn zurückgingen, kamen viele Lokomotiven zum Stillstandmanagement der Deutschen Bahn. Einige Lokomotiven werden von der Deutschen Bahn als Mietlok angeboten. Weitere wurden verkauft und zum Teil modernisiert bzw. den Kundenwünschen angepasst von anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen eingesetzt. Leider führen auch viele Loks die "letzte Schiene" zum Schrottplatz. Bei dem EVU "Delta Rail" sind einige 143er im Einsatz und wurden im Zustand der Deutschen Reichsbahn optisch hergerichtet. Das besondere dabei ist, dass sowohl die Deutsche Reichsbahn als auch Delta Rail das Logo "DR" tragen, was natürlich das ganze dann noch Besonders macht. (unten gibt es davon Bilder und Videos) Baumuster 243 001 - die Weiße LadyDie Weiße Lady als 243 001 am 12.10.1983 im RAW Dessau Mehr zur Geschichte dieser Baureihe ist auch auf der Seite der Weißen Lady zu lesen. 143 002 - die erste an die damalige DR gelieferte Lok der Serie im Bombardier-Werk die Baureihe 243 bei der Deutschen Reichsbahn243 276 in Berlin-Lichtenberg um 1988 - Foto: unbekannt - Sammlung Olaf Hoell
als "Sputnik" Berlin - Potsdam / Werder
als Baureihe 143 bei der Deutschen Reichsbahn143 031 der Deutschen Reichsbahn bei Lichtentanne am 13.05.1993 nach dem Fall der Mauer (innerdeutsche Grenze) ging die Zugleistung in den neuen Bundesländern (= ehemalige DDR) zurück. Die Deutsche Bundesbahn mietete deshalb 150 Lokomotiven der Baureihe 243 / 143 von der Deutschen Reichsbahn an, da hier Lokmangel vorhanden war. Mit Gründung der Deutschen Bahn AG übernahmen weitere Lokomotiven der jetzigen Baureihe 143 Leistungen im Nahverkehr in dien alten Bundesländern.
1994 - das Ende der Deutschen Reichsbahn und Gründung der Deutschen Bahn AG143 312 als S-Bahn Rostock am 22.04.1994 in Rostock-Warnemünde
Die Lok 143 333 mit den meisten Dreien :-) 143 306 in Schönefeld (bei Berlin) am 22.06.2011 - Foto: Olaf Hoell 143 843 in Berlin-Spandau am 04.09.2011 - Foto: Olaf Hoell mit Logo der der Deutschen Bahn AG als Sponsor
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143 044 in Köln-Deutz als S-Bahn |
143 262 im S-Bahn-Design als Regio |
143 336 als S-Bahn Rhein-Ruhr |
143 587 als S-Bahn Rhein-Ruhr |
die Baureihe 143 in Berlin-Wedding - Datum auf der Vergrößerung - Fotos: Olaf Hoell
143 569 passiert die Kanalbrücke |
Die Besonderheit dieser 1911 bis 1914 gebauten Brücke - korrekt heißt es Brückenkanal - war, dass oben der Oder-Havel-Kanal verläuft und unten die Eisenbahnlinie Berlin nach Stettin bzw. Stralsund. Die Schiffe fuhren also „über“ die Eisenbahn. Wegen der Feuchtigkeit und der geringen Höhe (Lichtraumprofil) der alten Brücke war zur Sicherheit im Bereich unter der Brücke ein stromloser Abschnitt, welchen die Züge „mit Schwung“ durchfuhren. Mit dem Ausbau der Strecke auf 160 km/h und gleichzeitig der Erweiterung des Schifffahrtskanals wurde ein neues Kreuzungsbauwerk errichtet und diese alte Brücke 2007 abgerissen. Heute führt die Eisenbahnstrecke durch einen Tunnel unter dem ausgebauten Oder-Havel-Kanal hindurch. |
Im Zusammenhang mit dem Bau des Nord-Süd-Tunnels für die Anbindung des neuen Berliner Hauptbahnhofes kam es kurzzeitig zu sehr eigenwilligen Zugbildungen. Um möglichst vielen Triebfahrzeugführern ausreichend Streckenkenntnis des neuen Eisenbahntunnels zu vermitteln, fuhren Kurzzüge aus 2 Steuerwagen und in der Mitte eine E-Lok der Baureihe 143. Diese Zuggarnituren pendelten zwischen Berlin-Südkreuz (damals noch Papestraße),Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Spandau.
143 952 am 26.04.2006 in Berlin-Spandau und Berlin-Wedding
als Test- und Lehrzug mit 2 Steuerwagen Bybdzf - Fotos: Olaf Hoell
143 080 am 26.04.2006 in Berlin-Spandau
als Test- und Lehrzug mit 2 Doppelstock-Steuerwagen DABbuzfa 778 - Fotos: Olaf Hoell
Die Baureihe 143 im Design der Deutschen Reichsbahn und als Baureihe 243 bezeichnet
als Sonderzüge zur HanseSail von Berlin nach Warnemünde
von "Delta Rail" - Ort/Datum auf der Vergrößerung - Fotos: Olaf Hoell
143 257 als MEG 604 mit einer weiteren 143 |
143 307 als RBH 132 mit einer weiteren 143 |
Wegen menschlichem Versagen fuhr am 15.02.1988 der Städteexpress 150 Meinigen - Berlin auf den haltenden Vorortzug Werder - Berlin auf. Da der Vorortzug mit Doppelstockwagen ein Wendezug war, fuhr die Lok hinten. Beide Loks wurden total beschädigt und mit Kettenfahrzeugen von den Gleisen gezogen und an Ort und Stelle zusammen mit dem letzen Wagen des Vorortzuges und dem ersten Wagen des Expresszuges neben den Gleisen zerlegt. Bei diesem Zugunglück gab es 6 Schwerverletzte und 28 leicht verletzte Personen. Die Bilder entstanden einen Tag nach dem Unfall am 16.02.1988.
Fotos: Olaf Hoell
Führerstand der 143 303 am 17.10.2010 in Rostock-Warnemünde - Foto: Olaf Hoell
Sonderzüge zur Hanse-Sail
Video: Olaf Hoell
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